Dienstag, 25. Februar 2014

Gun Machine 


Endlich mal eine neue Bewertung.. momentan ist es etwas stressig und ich wollte eigentlich auch schon früher über "Gun Machine" schreiben, aber spätestens ab April gibt es regelmäßiger etwas zu lesen und auch die ein oder andere Neuerung. Also, seid gespannt!



"Wenn man sich die Aufnahme des Notrufes anhörte, konnte man den Eindruck bekommen, die Tatsache, dass der Mann vor ihrer Apartmenttür nackt war, bereite Mrs. Stegman mehr Sorgen als die große Schrotflinte in seiner Hand."


Verlag: Heyne - 383 Seiten - -ISBN: 345343725X - Veröffentlichung: 2013 - Originaltitel: Gun Machine


Klappentext

Hinter einer mit High-Tech-Systemen gesicherten Tür in einem unscheinbaren Wohnkomplex an einer der ältesten Straßen Manhattans liegt mein Apartment, dessen Wände und Decken über und über mit Schusswaffen bedeckt sind. Mit jedem dieser Werkzeuge habe ich genau einen Mord begangen, und meine Sammlung ist noch lange nicht komplett. Ich bin der Jäger. Mein Revier ist Manhattan.

Meine Meinung

Der Klappentext klingt schon ziemlich verrückt. Und das ist der Jäger auch. Aber der Klappentext führte mich auch auf eine falsche Fährte: ich dachte, der Jäger sei die Hauptfigur in "Gun Machine", das ist aber in Wirklichkeit Detective Tallow.
Detective Tallow ist ein Ermittler wie man ihn aus vielen Büchern kennt und wie man sich ihn vorstellt: ein Einzelgänger und ein ziemlich kaputter Typ. Aber er passt in die Story und ist noch nicht mal unsympathisch. Zumal der überraschende Beginn der Geschichte ihn aus seinem gewohnten Alltagstrott reißt, was meist dazu führt, dass Menschen unausstehlich werden. Oder aber das genaue Gegenteil tritt ein.. 
Auch der Jäger bedient einige Klischees: auf den ersten Blick ist er ein planender, bessener, durchgeknallter (oder egozentrischer?) Killer. Sein Motiv? Wird doch hier nicht verraten! Er bleibt jedenfalls das ganze Buch über nur der Jäger. Seinen Namen wird man nicht erfahren. Das ist cool und innovativ, denn der Name tut eh nichts zur Sache.
Im Verlauf der Geschichte erinnert er mich immer mehr an ein Monster, das unkontrollierbar zu werden droht. Ein bisschen wie im "Zauberlehrling"...nur mit einem Killer mit Waffenfetisch. 
Im Kampf gegen den Jäger und andere "Mächte" stehen Tallow zwei wahnsinnige Forensiker zur Seite. Meine Helden in diesem Buch. Sie bilden mit Tallow ein komisches und unterhaltsames Trio, was mich immer wieder zum Schmunzeln brachte. Grade gegen Ende des Buches, wenn ihre Anteile mehr Raum bekommen, wird es absurd und überdreht. Aber im positiven Sinne. 
Es wird geschimpft, beschimpft und Sarkasmus versprüht. Da ist zum Beispiel die Rede von muskelbepackten Sicherheitsleuten, die "jeden ihrer Muskeln beim Namen kennen" (und die Muskeln auch so nennen "Hi Steve").
Aber auch kleinere Rollen skizziert Ellis sehr passend und authentisch, sei es der Pseudogangsterboss oder die labile Ehefrau.

"MACHENV: RUF MICH SOFORT AUF EINER SAUBEREN LEITUNG AN.
WESTO911: saubere leitung? scheiße, hältst du mich für stringer bell?"*

Auch wenn früh ersichtlich ist, wen der Jäger sich als nächstes Opfer ausgeguckt hat, hat es Spaß gemacht weiterzulesen, weil Spannung und Tempo bis zum etwas kurz geratenen Ende oben bleiben. Nichtsdestotrotz ist das Ende stimmig und passt zum Rest der Geschichte. Lieber so, als wenn ein schlechtes Ende mit Pauken und Trompeten den Gesamteindruck zunichte macht.

Fazit

Keine Frage, wer bei "Gun Machine" auf anspruchsvolle und langwierige Kost hofft, dem rate ich von dem Buch ab. Obwohl, wenn ich es richtig interpretiere, könnte ich kritische Töne im Bezug auf staatliche Überwachung, Abgrenzung und Abschottung der "Oberschicht", .... lassen wir das. Es ist ein kurzweiliges Buch und das soll es auch sein.

Warren Ellis hat alles in "Gun Machine" gepackt, was ein guter Thriller braucht: Spannung, Tempo, Gewalt, Humor, schwarzen Humor, Zynismus, abgedrehte Charaktere und natürlich Klischees. Ich hoffe auf eine Fortsetzung und gebe eine klare Kaufempfehlung!




Wer "Gun Machine" mag, dem gefällt auch:  Die Bestien von Belfast, Ghostman, Josh Bazell


Was Warren Ellis noch so treibt?


*wer Stringer Bell nicht kennt, sollte sich erst schämen und anschließend die Serie "The Wire" gucken!


Dienstag, 11. Februar 2014

Geht nicht gibt's nicht!  

"Als ich zum ersten Mal erfuhr, dass einige meiner Mitarbeiter bei Virgin mir den Spitznamen "Dr. Yes" gegeben haben, war ich amüsiert. Der Beiname war offensichtlich entstanden, weil ich automatisch auf jede Frage, Bitte oder jedes Problem eher positiv als negativ reagiere."

Verlag: Books4Success (Plassen) - 253 Seiten - ISBN: 393835089X - Veröffentlichung: 2007 - Originaltitel: Screw it, let's do it

Klappentext

"Sitz nicht bloß herum!", mahnte Richard Bransons Mutter ihren Jungen. Da zog er los. Das Ergebnis: Heute ist er Milliardär und besitzt eine der schillerndsten Unternehmensgruppen der Welt - die Virgin Group.
"Do not harm" - so denkt und handelt Richard Branson. Er will die Welt verbessern, und er will ein Beispiel geben. Auch mit seinen aufsehenerregenden Aktionen: In waghalsigen Ballonfahrten riskiert er sein Leben oder macht halbnackt Werbung an einem Kran am Times Square. Branson ist höchst kreativ, risikofreudig und originell. "Geht nicht, gibt's nicht!" bietet genau die richtige Mischung aus Biographie und Erfolgsratgeber.

Meine Meinung

Wer einen klassischen Ratgeber nach dem Motto "wenn-du-dieses-und-jenes-machst-und-folgende-Regeln-beachtest,-dann-wirst-du-erfolgreich-und-vermögend" lesen möchte, der ist hier völlig falsch und kann das Buch zurück ins Regal legen. "Geht nicht, gibt's nicht!" bietet mehr. Viel mehr.

Dienstag, 4. Februar 2014

Die satten Toten  

" "Du riechst so gut, wenn du gewaschen bist", sagte die Frau und sah ihm zu, wie er Wassertropfen von seinem Körper frottierte."

Verlag: Atrium - 318 Seiten - ISBN: 3855355118 - Veröffentlichung: 2013 - Originaltitel: The Dark Place - 2. Teil der Karl-Kane-Reihe

Klappentext

Pathologe Tom Hicks hat schon viele Leichen gesehen, doch so etwas hat er noch nicht erlebt: Der Körper der jungen Frau, die vor ihm auf dem Seziertisch liegt, ist deformiert. Sie hat kurz vor ihrem Tod Unmengen gegessen. Hicks informiert seinen Freund, den Privatdetektiv Karl Kane. Kane ermittelt. Und schon bald taucht eine weitere Leiche mit dem gleichen Merkmal auf. In Belfast geht ein Killer um, der seine Opfer mästet.

Meine Meinung

Nachdem ich den ersten Teil des Klappentextes gelesen habe, musste ich sofort an die erste Leiche aus "Sieben" denken: der gemästete Typ, der an seinem Essen zugrunde geht. Aber hier soll es nicht schon wieder um die sieben Todsünden gehen. Gott sei Dank!