Dienstag, 15. Juli 2014

Der Tod des Lewis Winter  

"Alles beginnt mit einem Anruf."

Verlag: Fischer - 365 Seiten - ISBN: 359618939X - Veröffentlichung: 27. März 2014 - Originaltitel: The Necessary Death of Lewis Winter - 1. Teil der Glasgow-Trilogie

Klappentext

Es ist leicht jemanden umzubringen. Jemanden richtig umzubringen, ist schwer. Wer es richtig macht, weiß das. Wer es schlecht macht, lernt es. Auf die harte Tour. Und die harte Tour hat Folgen.
Er ist Experte. Einzelgänger. Hat einen guten Ruf bei denen, die zählen in Glasgow. Ein Treffen in einem Club. Ein Auftrag. Ein Ziel: Lewis Winter.

Meine Meinung

Zu Beginn hatte ich ein ganz, ganz komisches Gefühl beim Lesen. So ein Gefühl, dass sich das Unheil zusammenbraut und dann...

BÄÄÄÄÄÄMMMMM!!!!
Aber es passiert nichts. Jedenfalls nicht das, was ich erwartet habe.
Das, was dieses Buch besonders macht, ist der Schreibstil. Der Schreibstil ist wunderbar unkonventionell und außergewöhnlich. Völlig unaufgeregt, wird vom Alltag des organisierten Verbrechens erzählt. Fast schon relaxt, obwohl die Protagonisten einiges durchmachen. Auftragskiller werden in "Gangsterbüchern" (zumindest in denen, die ich gelesen habe), sehr klischeebehaftet dargestellt. Hier ist das nicht so. Der Mörder führt einen für ihn scheinbar ganz normalen Job aus und wird dafür bezahlt. Easy. Easy? Nein, das ist es nicht. Es ist etwas völlig anderes.
Mackay hetzt uns nicht durch die Story, indem er alle 10 Seiten einen noch grausameren Mord geschehen lässt, als auf den Seiten davor oder eine fragwürdige Wende die Geschichte durcheinander wirft und mich auf die Probe stellt, nicht den Faden zu verlieren. 
Was die Geschichte nichtsdestotrotz schnell voranbringt sind also in erster Linie kurze und teilweise abgehakte Sätze und die kurzen Kapitel. Wie bei meinem Freund Don Winslow. Unkonventionell. Wenn beispielsweise in einer Szene mehrere Personen aufeinandertreffen, dann lesen wir nicht nur die Gedanken von einer der Beteiligten, sondern von allen. Klingt nach Chaos, Durcheinander und Verwirrung. Aber das ist es nicht. 
Und wenn das Tempo dann doch etwas anzieht, besonders gegen Ende des Buchs, dann geschieht dies eben relaxt, wie in Trance. Toll!
Wenn Malcolm Mackay lediglich ein Pseudonym von Guy Ritchie wäre, würde es mich nicht wundern. Okay, ganz so grotesk ist es nicht, im Gegenteil, sogar eher authentisch, aber trotzdem. 

Ich hoffe das klang jetzt nicht zu sehr nach einer Analyse, aber der Stil ist nun mal auffallend anders. 

Fazit

Was soll ich sagen? Glasgow scheint momentan gefragter denn je zu sein, was Krimis bzw. Bücher mit dem organisiertem Verbrechen angeht. Wer ein fesselndes Buch ohne große Effekthascherei und dafür Authentizität lesen möchte, sollte hier zugreifen! 
Ich freue mich schon auf die Folgeteile!




Malcolm Mackay hat mit seinem Buch direkt den "Scotish Crmie Book of the Year Award" abgegriffen.


Besten Dank an die Buchhandlung Feussner in Neuehrenfeld! #unterstützteuerveedel!







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