Samstag, 1. November 2014

Manchmal ist der Teufel auch nur ein Mensch  

" "Glauben Sie eigentlich an den Teufel, Dr. Jakobi?" "

Verlag: Wunderlich - 286 Seiten - ISBN: 3805250746 - Veröffentlichung: 26. September 2014 - 2. Roman mit Dr. Jakob Jakobi

Klappentext

Immer Ärger mit dem Teufel: Psychotherapeut Jakob Jakobi bekommt ungebetenen Besuch von einem Kerl namens Anton Auerbach. Sein Anliegen: Er möchte Jakobs Seele kaufen. Der Grund: Seit Jakobs Begegnung mit Gott ist diese Seele besonders wertvoll. Für wen? Für den Teufel natürlich. Und genau der behauptet Auerbach zu sein. Jakobi ist genervt. Warum nur treffen sich ausgerechnet in seiner Praxis die Mächte des Himmels und der Finsternis - oder Leute, die sich dafür halten? Jakob denkt nicht dran, seine Seele zu verkaufen oder "Toni" für voll zu nehmen. 
Doch der vermeintliche Teufel hat das eine oder andere Ass im Ärmel. Mehr und mehr wird Jakobs Leben zur Hölle. Da wäre es wirklich gut, Gottes Beistand zu bekommen...

Meine Meinung

Ich habe das erste Mal bei einer Leserunde mitgemacht. Bei Lovelybooks. Was heißt das?? Man bewirbt sich für ein Buch und eine bestimmte Anzahl der Bewerber bekommt es. Und liest es. Und verfasst Kommentare, Meinungen usw. über festgelegte Abschnitte aus dem Buch auf der entsprechenden Internetseite. Viel Platz also für Diskussionen. Das Tolle in diesem Fall war, abgesehen davon, dass ich direkt ein Buch bekommen habe, dass Hans Rath, der Autor, ebenfalls an der Runde teilgenommen hat und für Fragen zur Verfügung stand.


Bisher hatte ich mit Büchern, die den Anspruch haben witzig zu sein, immer Pech. Was auch immer ich mit der Erwartung, mich köstlich zu amüsieren angefasst habe, erwies sich als Enttäuschung. Als bittere, schlimme Enttäuschung. So wie wenn man sich den ganzen Halloween-Abend auf Kürbissuppe freut und die dann aus ist. Ich kenne kein lustiges Buch (und jetzt kommt mir nicht mit dem lustigen Taschenbuch).
Bis jetzt. "Manchmal ist der Teufel auch nur ein Mensch" hat es als erste Komödie geschafft, mich zum Lachen zu bringen und gleichzeitig auch noch ein durchweg gelungenes Buch zu sein.
Rückblickend finde ich keinen negativen Aspekt an dem Buch. Nada. Niente. Keinen einzigen. Außer, dass es irgendwann zu Ende sein musste.
Ich konnte das Buch nicht aus den Händen legen, weil es a) sich schnell und einfach lesen lässt, b) es wirklich lustig ist und c) auch noch spannend und voller Wendungen ist. Die skurrile Geschichte hat in vielen absurden Situationen für Schnappatmung bei mir gesorgt, weil ich so laut lachen musste. Dabei ist das Buch aber nicht hirnrissig, sondern immer auf einem bestimmen Niveau. Besonders die Dialoge sind bemerkenswert. 

 "Was hälst du von der Idee mit der roten Tinte?" fragt Toni. "Früher habe ich die Mandanten mit Blut unterschreiben lassen. Aber inzwischen finde ich das ein bisschen unhygienisch."

Das Buch hält aber nicht nur über die gesamte Geschichte sein Humorlevel, es wird zunehmend spannender, aber auch in der Grundstimmung gruseliger, düsterer. Nicht psychohorrorthrillermäßig, einfach dunkler. Immerhin spielt der Leibhaftige persönlich mit. Oder? Ich kann gar nicht aufhören, von dem Buch zu schwärmen.. Wendungen und überraschende Momente gibt es ebenfalls zuhauf. Ich habe mich selber immer dabei ertappt, dass ich dachte "Waaaaas, wie kann das denn jetzt sein??". Und auch hierbei gilt wieder, dass sich das ganze bis zum Schluss durchzieht. Überhaupt ist das Ende ein eigener Punkt. Bei all der Freude und Begeisterung während des Lesens habe ich mich irgendwann gefragt, wie der Autor ein angemessenes Ende zustande bringt bzw. wie es grundsätzlich ausgehen wird. Ich hatte gar keine Idee, wie man es schaffen könnte, dass Ende nicht vollends zu versauen. Aber Hans Rath hat es geschafft. Und das auch noch mit einer unerwarteten Erkenntnis, die keineswegs enttäuscht und sogar noch eine gelungene Verknüpfung zum Titel des Buches bildet. Abgesehen davon büßt das Ende nichts an Lachern ein.

Ich glaube, das Buch passt perfekt in die Zeit, zu der die Geschichte sich abspielt. Also in die Tage vor Weihnachten bis Silvester.

Fazit

"Manchmal ist der Teufel auch nur ein Mensch" hat es also als erstes lustiges Buch geschafft, mich zu begeistern. Durch die Bank sind alle Figuren sympathisch, wobei Dr. Jakob Jakobi und vor allem Toni Auerbach hervorstechen. Toni ist wirklich ein Meisterstück.
Darüber hinaus regt es neben all der Unterhaltung noch zum Nachdenken an und bietet viel Raum für philosophische Interpretationen.


Besten Dank an Lovelybooks und Wunderlich

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