Montag, 9. Juni 2014

Der Federmann  

"Er sah sie tanzen, wild und schnell."

Verlag: Goldmann - 383 Seiten - ISBN: 3442478828 - Veröffentlichung: 21. Januar 2013 - 1. Teil der Nils-Trojan-Reihe

Klappentext

Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird, erwartet ihn eine grausame Inszinierung: Der jungen Frau wurden die Haare abgeschnitten, ein zerfetzter Vogel ist auf ihrem Körper platziert. Trojan und sein Team sind entsetzt, doch noch während sie die ersten Ermittlungen einleiten, ereignet sich ein zweiter Mord: Wieder hatte das Opfer lange blonde Haare, und wieder hinterlässt der Federmann einen makabren Gruß in Gestatlt eines toten Vogels. Unterstützt von der Psychologin Jana Michels macht sich Trojan an die Lösung des Falls - und befindet sich unvermittelt auf einer Reise in die tiefsten Abgründe einer kranken Seele.

Meine Meinung

Das Buch hat mich zu Beginn an den großartigen Vogelmann von Mo Hayder erinnert, der Eindruck verflüchtigte sich dann aber recht zügig.
Der Federmann ist sehr schnell geschrieben, mit prägnanten Sätzen, sodass ich einfach weiterlesen musste. Schnell, schnell, der Federmann ist unterwegs!
Ein wahrer Pageturner, den ich in einem Zug hätte durchlesen können. 
Bei deutschen Thrillern habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass sie nicht sonderlich brutal sind. Tja, hier wurde ich eines Besseren belehrt. Die Morde sind bestialisch und die Verkleidung des Mörders ist.. grotesk. Ein treffenderes Wort fällt mir nicht ein. 
Aber es gibt in diesem Buch noch weitere "Neuigkeiten" für mich: zum Beispiel offenkundige Gefühlsäußerungen wie etwa "bitte jetzt nicht kotzen" an Tatorten oder, und das ist wirklich lobenswert: ein Ermittler, der, obwohl er ein psychisches Wrack ist (okay, nicht so neu), sich nicht bei jeder Gelegenheit volllaufen lässt. Danke, Max Bentow!
Es hat gedauert, bis ich wusste, wer der Federmann ist, aber dann ging alles ganz schnell. Vielleicht alles in allem ein bisschen zu schnell. Dass am Ende dann nicht sonderlich weit ausgeholt wird und es nicht überladen daherkommt, passt allerdings sehr gut.
Ich möchte auch nicht sagen, dass das Motiv des Mörders an den Haaren herbeigezogen ist (hahahaha..), weil sich mir die Motive der Mörder eigentlich nie erschließen, aber in diesem Fall.. naja, es ist okay.
Auf ein bestimmtes Opfer verzichtet Max Bentow ganz bewusst, hoffe ich zumindest, weil der Leser (ich jedenfalls) die ganze Zeit nur darauf wartet, dass ebendieses Opfer entführt wird.
Eine Frage stellte sich mir die ganze Zeit, nämlich, was passiert wäre, wenn die vermeintlichen Opfer sich die Haare einfach gefärbt hätten?? 

Fazit

Den Nachfolger "Die Puppenmacherin" werde ich auf jeden Fall lesen! "Der Federmann" ist ein vielversprechender Einstieg in eine neue Thriller-Reihe.


   

Wer "Der Federmann" mag, dem gefällt auch "Der Vogelmann".

2 Kommentare:

Anna hat gesagt…

Sehr spannendes Buch, ziemlich kranke Story, nichts für schwache Nerven!
Aber gut geschrieben!

wassollichlesen hat gesagt…

Wenn du das schon krank fandest, aber auch gut, dann kann ich dir nur raten, entweder die Reihe um Max Bentow weiterzulesen oder mit der "Hunter-Garcia"-Reihe von Chris Carter zu beginnen :-)