Donnerstag, 11. Dezember 2014

Galveston 

"Der Arzt hat Bilder von meiner Lunge gemacht. Die sind voller Schneeflocken."

Verlag: Metrolit - 243 Seiten -  ISBN: 3849300975 - Veröffentlichung: 18. August 2014 - Originaltitel: Galveston

Klappentext 

Ein Antiheld, der im Scheitern zu wahrer Größe findet, eine Story, die einen bis zur letzten Seite fesselt: Nic Pizzolatto, der Erfinder und Drehbuchautor der gefeierten HBO-Serie "True Detective", hat mit Galveston ein großartiges, unfassbar trauriges und kraftvolles Buch geschaffen, das lange nachklingt.

Meine Meinung

Na endlich!! Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut!! Durchweg positive Stimmen zum ersten Roman des zurecht unglaublich gehypten Nic Pizzolatto. Nach dem ich mir vor einigen Wochen endlich die erste Staffel von "True Detective" angesehen habe und kurz darauf auch "The Killing", wo Pizzolatto ebenfalls beteiligt war, konnte ich es kaum erwarten, nun endlich "Galveston" zu lesen. Der Film ist übrigens schon in der Mache.

Das Buch ist vor allem eins: noir. Es ist dunkel, trist, es gibt keinerlei Hoffnung auf ein Happyend oder auf irgendetwas anderes Verheißungsvolles. Noch nicht mal die Szenen am Strand schaffen es, etwas positives ans Licht zu fördern. Grau ist die Farbe, die zählt. Dazu passt das Cover vom Studio Grau natürlich perfekt, mit den wenigen flashywirkenden Stadtlichtern New Orleans' und dem tosenden Meer. Aber Hoffnung schäumt, wenn überhaupt, nur gegen Ende auf. Und wer sich blenden lässt und denkt, dass die Geschichte einen positiven Verlauf nehmen könnte... naaheeein!! Das gibt es hier nicht. Ohne jetzt zu viel spoilern zu wollen.
Das Buch macht auf seine (vermutlich) realistische Art und Weise schlechte Laune. Es bedrückt nicht, es betäubt. Und es macht wütend. 
Wer bei Wikipedia das Wort "Antiheld" eingibt, der könnte grundsätzlich auf eine Beschreibung von Roy Cody  treffen, dem Mann, der im Mittelpunkt von Galveston steht. Er erinnert mich ein bisschen an Clint Eastwood in "Gran Torino", noch so ein Antiheld.. Nie gut gelaunt, aber ab und zu einen philosophischen Spruch parat. Und ganz im Innern eigentlich ganz nett und verletzlich.
Was nach dem Buch bleibt ist zu allererst mal eine Leere. Das Buch ist zu Ende. Und ich stehe jetzt alleine da. Auch wenn der Plot alles andere als Freude verbreitet hat, so kommt das Ende jetzt viel zu schnell. So muss es aber sein. Ein künstliches Herauszögern wäre hier sicher falsch, aber die letzten 50 Seiten sind so stark, dass das Ende zu früh kommt. Eigentlich..

Fazit

"Galveston" ist zwar nicht mein erhofftes Buch des Jahres, aber ohne wenn und aber ein absoluter Kauftipp, besonders für die Hartgesottenen unter euch, die auf abgefuckte Antihelden stehen.



Besten Dank an Metrolit. Ich bin gespannt, was noch zu erwarten ist!!

Und auch in "Galveston" darf, wie in "True Detective", eins nicht fehlen: Lone Star Beer, bestellbar z.B. hier

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Oh, oh. Warum habe ich das Buch total übersehen? Ein Antiheld! Hach, ich liebe solche Antifiguren und lese gerne auch düstere Bücher. Muss ich lesen. Unbedingt!

wassollichlesen hat gesagt…

Da machst du mit Galveston auf jeden Fall nichts falsch. Und danach kannst du dir direkt "True Detective" anschauen :-)