Sonntag, 30. August 2015

William McIlvanney - Laidlaw

"Rennen war so eine Sache."

Verlag: Kunstmann: 303 Seiten - ISBN: 3888979676 - Veröffentlichung: 10. September 2014 - Originaltitel: Laidlaw - 1. Teil der "Jack Laidlaw"- Reihe

Klappentext

Als die Leiche einer jungen Frau im Kelvingrove Park in Glasgow gefunden wird, beginnt für Detective Jack Laidlaw ein tödlicher Wettlauf mit der Zeit. Denn in dieser Stadt voll harter Männer, mächtiger Gangster und skrupelloser Geschäftsmacher ist nicht nur der charismatische Detective auf der Suche nach dem Mörder. Hier will sich keiner die Geschäfte verderben lassen, hier haben die Gangster einen eigenen Begriff von Moral und hier schweigen die Väter und dürsten nach Rache. Und Jack Laidlaw weiß, dass er den Mörder zuerst finden muss, wenn er einen weiteren Mord verhindern will..

Meine Meinung

Was für ein Klappentext!! Das klingt doch genau, nach allem, was ich immer suche: Es spielt in Großbritannien, noch besser, sogar im gehypten Glasgow, das ich letztes Jahr selber besucht habe. Es ist die Rede von Gangstern und Banden, die im Hintergrund (also in Pubs und Wettbuden) ihr Unwesen treiben.
Es ist die Rede von einem charismatischen Ermittler.  Dazu das herrlich düstere Cover. Und das Buch wird überall als Krimiklassiker in den Himmel gelobt. Auch bei einer meiner Referenzen, dem Blog "Crimenoir" (Peter und meine Meinung gehen meist in die gleiche Richtung).
Also alles bestens, oder?
Leider nicht. Es hat nicht umsonst so lange gedauert, bis ich mich an einen Text zu "Laidlaw" gemacht habe. Ich brauchte wirklich Bedenkzeit. Es gibt wie oben erwähnt, so viele tolle Bausteine und Voraussetzungen, dieses bereits 1977 erschiene Werk, einzigartig und besonders lesenswert zu machen. Und es passt vieles zusammen: der kautzige bzw. rebellische und an Migräne leidende Laidlaw, sein neuer Kollege Harkness, mit dem er erstmal warm werden muss. Die unentwegt dunklen Gassen und Büros und die viele rachlüsternde, geschfäftstüchtige "Unternehmer". 

""Das liebe ich so an Glasgow. Das ist hier keine Stadt, das ist permanentes Kabarett.""

Aber das Potenzial macht noch kein fesselndes Buch. Ich hatte Probleme mit "Laidlaw". Von Anfang an. McIlvanney kann einfach nicht dafür sorgen, dass ich mich an das Buch klammere oder vergesse aus der Bahn auszusteigen. Meine Augen fielen mir nicht zu, weil ich so lange gelesen habe, sondern, weil ich "Laidlaw" gelesen habe. Das Buch hat mich schlicht und ergreifend gelangweilt. 
Der Schreibstil ist alles andere als alltäglich, aber ein weniger ausholender, künstlerisch nicht ganz so anspruchsvoller Stil hätte mir besser gefallen.

Fazit

Es ist nicht alles schlecht, aber ich konnte mit "Laidlaw" leider, und das meine ich wirklich so, nichts anfangen. Vielleicht greife ich in ein paar Monaten nochmal zu dem Buch und betrachte es mit anderen Augen.


Besten Dank an Kunstmann

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